Hoch gepokert und verloren

(dip) Beim ersten Finalkampf um den Schweizer Meistertitel in der Swiss Wrestling Premium League passte bei den Gastgebern der RS Kriessern nicht viel zusammen. Mit einer riskanten Aufstellung versuchte man, die favorisierten RC Willisau-Lions zu überraschen, doch es lief beim 11:24 nicht wie erhofft.

Am Ambiente in der RSK-Arena kann es nicht gelegen haben. Die Halle war mit über 1000 Zuschauern voll und die Arena liess nichts zu wünschen übrig, doch bei Schwarz-Gelb war für einmal der Wurm drin.

Trümpfe stechen
Vor der Pause verlief der Kampf noch eher nach den Vorstellungen der Kriessner Verantwortlichen, doch schon im ersten Kampf des Abends wäre mehr möglich gewesen. Sandro Hungerbühler zahlte bis 57kg Freistil gegen Timon Zeder Lehrgeld. Der junge Kriessner wirkte zögerlich und beging dann auch noch einen taktischen Fehler, was ihn und die Mannschaft beim 0:9 einen Zähler kostete. Allerdings sollte es am Ende keine Rolle spielen. Besser erging es Ramon Betschart bis 130kg Greco. Er revanchierte sich beim 25kg schwereren Delian Alishahi für die einzige Vorrundeniederlage mit einem hart erkämpften 7:5 Punktesieg und nachdem Dimitar Sandov bis 61kg Greco erstmals im dritten Aufeinandertreffen mit Mathias Martinetti einen vorzeitigen 15:0 Sieg feiern konnte, war die Kriessner Welt wieder in Ordnung. Olympia-Fahrer Stefan «Stifi» Reichmuth zeigte sich dann allerdings als Partykiller. Zwar versuchte Philipp Hutter bis 97kg Freistil mit einer defensiven Taktik zum Erfolg zu kommen, doch Reichmuth blieb geduldig und brachte mit Fortdauer des Kampfes seine Angriffe auch durch, was in einem 0:16 Überlegenheitssieg gipfelte. Kalt erwischt wurden die Kriessner von den Lions bis 65kg Freistil. Mit Florian Bissig hatten sie nicht gerechnet und hatten daher Greco-Spezialist Dorien Hutter aufgestellt. Dieser kam mit Bissig und dem Stilartenwechsel überhaupt nicht klar und ging sang- und klanglos 0:10 unter. Damit zogen die Gäste schon zur Pause leicht davon.

Nach der Pause ging nicht mehr viel
Noch einmal stemmten sich die Kriessern aber mit Unterstützung des eigenen Anhangs gegen die drohende Niederlage. Damian Dietsche zeigte bis 86k Greco gegen Rasul Israpilov eine abgeklärte Leistung. Der Kriessner Routiner machte viel Druck und punktete in der Bodenlage bis zu 8:0 Sieg. Im Duell der Nachwuchkaderathleten bis 70kg Greco, Fritz Reber und Michael Portmann lagen die Vorteile auf Seiten des Willisauers. Nach einem Rückstand zur Pause intensivierte Reber zwar seine Bemühungen, mehr als ein Zähler zum 1:8 Endstand schaute dabei aber nicht heraus. Nach dieser Niederlage war klar, dass die letzten drei Kriessner hätten gewinnen müssen, um noch ein positives Resultat zu erzielen. Und wie so oft, wenn es nicht läuft, kommt auch noch Pech dazu. Die Kriessner Teamverantwortlichen hatten Marc Dietsche bis 80kg mit der Hoffnung aufgestellt, dass er Mansur Mavlaev die ersten Saisonniederlage zufügen könnte, doch daraus wurde nichts. Dietsche verletzte sich bei einer unglücklichen Aktion am Ellbogen und musste den Kampf aufgeben. Auch der Poker mit Dominik Laritz, der ebenfalls eine Gewichtsklasse nach oben, auf 75kg, geschoben wurde, brachte nicht den erhofften Erfolg. Zwar zeigte er sich im Freistilduell mit Tobias Portmann aktiver als noch in der Qualifikation in Willisau, doch punkten konnte der Kriessner beim 0:6 damit nicht. Zum Sieg reichte es bis 75kg Greco auch David Loher nicht, doch zeigte er sich im Vergleich zum letzten Duell mit Jonas Bossert deutlich verbessert. In einem zähen Kampf holte er sich beim 1:6 einen verdienten Mannschaftspunkt. Damit gehen die RC Willisau-Lions dank einer starken Mannschaftsleistung in der Finalserie mit 1:0 in Führung.

Wettkampfprotokoll

Kampf nachschauen

Bildlegende (Bild Beatrix Dietsche): Die Kriessner konnten ihre Gegner zu wenig oft in Verlegenheit bringen. Ramon Betschart (schwarz) war einer von 3 Kriessner Siegern im ersten Finalkampf.