RS Kriessern ringt um den Titel
(dam) Die Kriessner Ringer haben es geschafft. In einer nervenaufreibenden und hochspannenden Begegnung verloren sie zwar in Muri mit 17:14, doch der Vorsprung aus dem Hinkampf reichte, um ins Finale vorzustossen.
Nicht weniger als 7 der 10 Begegnungen endeten mit dem minimalen Resultat von 2:1, einer mit 2:0 und nur 2 der Kämpfe brachten ein deutlicheres Resultat. Ein weiteres Indiz für die Ausgeglichenheit waren 4 Kämpfe, die nach 6 Minuten unentschieden endeten. Das es nochmals so spannend wurde, war auch ein Verdienst des Kampfrichtertrios, das hüben wie drüben teilweise für Kopfschütteln sorgte.
Keine Risiken eingehen
Die Taktik der Kriessner wurde schnell klar. Keine unnötigen Risiken eingehen und die Differenz zum Gegner immer im Auge behalten. Mit der lautstarken und zahlreichen Unterstützung der Kriessner Anhänger gelang dies zu Beginn perfekt. Sandro Hungerbühler schaffte bis 57kg einen positiven Einstieg in die Begegnung, in dem er River Perlunger mit 2:3 besiegte.
Auch Jeremy Vollenweider erfüllte bis 130kg Freistil gegen Magomed Ayskhanov sein soll. Kurz vor Ablauf der Wettkampfzeit gelang ihm die budgetierte Wertung zum 11:2. Es war einer der Kämpfe, die für eine erfolgreiche Aufholjagt der Freiämter mit einem 4:0 hätte enden müssen.
Christoph Wittenwiler musste sich bis 61kg Freistil zwar ebenfalls geschlagen geben, doch Flurin Meier konnte nie vorentscheidend wegziehen und so lag auch Wittenwiler mit dem 4:1 im Soll.
Ramon Betschart, meist für überlegene Siege gut, hatte diesmal bis 97kg Greco gegen Kaderkollege Christian Zemp schwer zu kämpfen. Nach einem Rückstand in der Pause gelang ihm dank eines Durchdrehers aus den Bodenlage noch der Ausgleich zum 3:3 und damit zum Sieg.
Etwas aus dem Tritt geriet die Kriessner Finalmission mit dem Kampf bis 65kg Greco zwischen Dimitar Sandov und Saya Brunner. Der Kriessner, bisher in der Liga ungeschlagen, tat das, was er immer tut und setzte Brunner von Anfang an unter Druck. Mit einer sicheren Führung im Rücken ging Sandov auch im zweiten Umgang seinen Weg, doch aus Gründen die nur die Wettkampfleitung verstand, schickte man ihn in die Bodenlage. Die Chance nutzte der junge Freiämter gekonnt und knöpfte dem perplexen Kriessner die nötigen Punkte zu einem umjubelten 5:5 Sieg ab.
Loher und Dietsche behalten die Nerven
Doch der Kriessner Motor stotterte vorerst nur kurz. Damian Dietsche holte sich mit unbändigem Kampfgeist und einer Willensleistung bis 86kg Freistil gegen Kimi Käppeli ein 3:3 und dank der letzten Wertung den Sieg.
Ganz ähnlich wie schon der Hinkampf verlief die Begegnung bis 70kg Freistil zwischen Dominik Laritz und Nino Leutert. Laritz, von Anfang an bereit, ging mit 0:5 in die Pause. Doch der Kriessner, dem nach langer Verletzungspause ein paar harte Wettkämpfe fehlen, baute ab und liess den Freiämter nochmals herankommen. Ein misslungener Angriff von Laritz kurz vor Schluss verhalf Leutert dann gar zum 9:6 Sieg.
Ernsthafte Zweifel am Gelingen der Finalqualifikation kamen dann mit dem Kampf bis 80kg Greco zwischen Fabio Dietsche und Marc Weber auf. Der Kriessner zog einen rabenschwarzen Tag ein und kam von Beginn weg nicht in den Kampf. Weber diktierte das Geschehen und hielt den Druck stetig hoch. Das endete damit, dass Dietsche vom Kampfgericht kurz vor Schluss wegen Kampfverweigerung von der Matte geschickt wurde.
Es wurde nochmals spannend, doch dann gelang David Loher bis 75kg Greco gegen Pascal Strebel eine eindrückliche Revanche für die Schulterniederlage vor Wochenfrist. In einem harten Fight rang er den Altmeister, der seine letzte Saison bestreitet, mit 2:2 nieder und das hiess, dass sich Marc Dietsche im letzten Kampf gar eine knappe Niederlage hätte leisten können. Doch der Kriessner zeigte gegen Randy Vock bis 75kg Freistil eine abgeklärte Leistung und sicherte sich einen umjubelten 0:3 Punktesieg, der den Deckel über der Kriessner Finalqualifikation endgültig zu machte.